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OUTDOOR PLAYING – wichtig, aber nicht offensichtlich
In diesem Blog tauchen wir wieder ein wenig tiefer in das Spielen im Freien ein. Warum ist es gut für Kinder und wie sieht es mit dem Spielverhalten im Freien aus? Ist es immer noch rückläufig? Gibt es einen Unterschied zwischen städtischen und ländlichen Gebieten? Was tun Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen? Wir haben uns das angeschaut...
Nach draußen gehen
Vielleicht kennen Sie es noch aus den alten Zeiten. Aus der Zeit, als es noch keine Bildschirme gab, als nur ein oder zwei Klassenkameraden eine Spielkonsole hatten und als es im Fernsehen nicht viel zu sehen gab. Zumindest, wenn Sie 40 oder älter sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie dieses Bild wiedererkennen.
Und was wollten Sie dann tun? Richtig: draußen spielen. Zumindest, wenn ich mich so ansehe. Wir haben früher viel mehr draußen gespielt. Und das ist keine nostalgische Sehnsucht, das sind harte Fakten. Es wird viel über das Spielverhalten von Kindern und speziell über das Spielen im Freien geforscht. Zum Beispiel von Jantje Beton. Diese Stiftung setzt sich für mehr Spielplätze ein, die zugänglich, abenteuerlich, anregend und vor allem sicher sind.
Alle zwei Jahre führt Jantje Beton die 'Outdoor Play Survey' durch. Und diese zeigt seit Jahren, dass immer weniger Kinder draußen spielen. Die letzte Umfrage fand 2024 statt. Sie zeigte erneut, dass Kinder weniger draußen spielen.
Dies waren einige der wichtigsten Schlussfolgerungen der Umfrage von Jantje Beton:
- 416.000 Kinder spielen in ihrer Freizeit nie oder fast nie ohne einen Erwachsenen draußen (2022 waren es 260.000 Kinder)
- Seit 2022 hat sich die Zahl der Kinder, die jeden Tag in ihrer Freizeit ohne einen Erwachsenen im Freien spielen, halbiert (von 25 % auf 13 %).
- Die Anzahl der Stunden, die Kinder in der Schule, in der BSO und in der Freizeit durchschnittlich pro Woche draußen spielen, ist seit 2022 um 2,5 Stunden zurückgegangen.
Das sind Zahlen, bei denen auf vielen Ebenen die Alarmglocken läuten. Denn war es nicht auch so, dass sich Kinder immer weniger bewegen und dass dies ihrer motorischen Entwicklung schadet? Richtig!
Außerdem ist das Spielen im Freien in vielerlei Hinsicht sehr gut für Kinder. Wir erklären Ihnen das weiter unten. Dann werden wir auch besser verstehen, warum es so schade ist, dass immer weniger draußen gespielt wird.
Warum ist Spielen im Freien so wichtig?
Spielen im Freien ist mehr als nur eine lustige Aktivität. So viel ist inzwischen klar. Natürlich steht die Tatsache, dass es Spaß macht, an erster Stelle. Darüber hinaus ist es nach Meinung vieler Experten ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Kindheit.
Laufen, Klettern, Tauchen, Springen, Fallen, Aufstehen und wieder Weitermachen. Das alles sind Wege, auf denen Kinder lernen, sich in der Welt um sie herum zurechtzufinden. Und das geht über den reinen Spaß hinaus, auch wenn es dort beginnt.
Entwicklung
Beim Spielen im Freien entwickeln Kinder ihre motorischen Fähigkeiten, ihr Selbstvertrauen und ihre sozialen Kompetenzen. Sie lernen, Risiken einzuschätzen und mit anderen Kindern zu kooperieren. Dabei können sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, was sie viel lehrt. Das Spielen im Freien hat auch einen positiven Einfluss auf die geistige und emotionale Ebene: Frische Luft und Bewegung helfen, Kopf und Herz im Gleichgewicht zu halten. Im Folgenden erklären wir, in welchen Bereichen das Spielen im Freien gut für Kinder ist.
Die körperlichen Vorteile von Spielen im Freien
Ein durchschnittliches Kind ist voller Energie. Liebevolle, unkomplizierte Energie, die sie dringend brauchen. Ihre Körper befinden sich in voller Entwicklung und brauchen Bewegung, um zu wachsen. Wenn Kinder jeden Tag aktiv sind, bauen sie nicht nur starke Muskeln auf, sondern trainieren auch spielerisch ihr Gleichgewicht, ihre Koordination und ihre motorischen Fähigkeiten.
In dieser Hinsicht ist das Spielen im Freien eine der natürlichsten Arten, sich zu bewegen. Laufen, Klettern, Springen, Balancieren... das sind alles Formen der Bewegung, die Kindern gut tun. Sie ziehen daraus viele körperliche Vorteile.
Spielen im Freien stärkt die sozialen Fähigkeiten
Beim Spielen im Freien geht es nicht nur um Bewegung, sondern auch um die Begegnung mit anderen. Sobald Kinder gemeinsam draußen spielen, entstehen ganz natürlich soziale Situationen: Wer darf zuerst gehen? Was werden wir tun? Wie lösen wir das? Beim Spielen mit anderen Kindern lernen sie, zu kooperieren, zu kommunizieren und ihren Platz in einer Gruppe zu finden. Spielhäuser und Rollenspiele bieten hier zusätzliche Möglichkeiten. Sie regen die Fantasie und Interaktion an: heute sind wir Bäcker und Kunden, morgen eine Familie im Urlaub. Indem sie sich gemeinsam Geschichten ausdenken und die Rollen verteilen, lernen die Kinder, sich in andere einzufühlen. Sie entdecken, wie es ist, zuzuhören, die Verantwortung zu übernehmen oder zu folgen. Dadurch entwickeln sich ihre sozialen Fähigkeiten. Früher haben wir auch darüber geschrieben, warum "Vorgeben" gut für Kinder ist.
Intelligenter durch Spielen: kognitive Vorteile von Spielen im Freien
Das Spielen im Freien stimuliert nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn. Draußen ist die Welt etwas weniger vorhersehbar - und das ist genau das, was Kinder brauchen, um zu lernen, zu denken, zu entdecken und kreativ zu sein. In der Natur und in der freien Natur sind Kinder ständig gefordert, ihre eigenen Lösungen zu finden. Was wird passieren, wenn ich diesen Zweig ins Wasser werfe? Wie bekomme ich diese Schlammsuppe genau so hin, wie ich sie haben möchte? Draußen gibt es keine festen Regeln oder Anweisungen - und genau deshalb wird ihre Problemlösungskompetenz angeregt. Spielzeuge, die Raum für Fantasie lassen, wie z.B. eine Schlammküche, laden zum Experimentieren ein. Mit Sand, Wasser, Blättern und Kieselsteinen bereiten Kinder die kreativsten 'Mahlzeiten' zu. Und nebenbei üben sie sich im Planen, Abwägen und eigenständigen Denken.
Wasserläufe sind ein weiteres gutes Beispiel. Wenn Kinder mit fließendem Wasser spielen, entdecken sie spielerisch physikalische Prinzipien wie Schwerkraft, Geschwindigkeit und Richtung. Nicht aus einer Broschüre, sondern durch Handeln, Ausprobieren und Lernen aus dem, was passiert. Diese Art des Spiels hilft Kindern, Zusammenhänge herzustellen, logisch zu denken und neugierig zu bleiben. Und das bildet die Grundlage für das Lernen - jetzt und später.
Unterschiede zwischen Stadt und Land
Ja, es gibt einen Unterschied beim Spielen im Freien zwischen Kindern, die in Städten leben, und solchen in ländlichen Gebieten. Das ist erforscht worden. Unter anderem von der Jantje Beton Stiftung. Wir finden es gut, das zur Kenntnis zu nehmen.
Dies sind einige der Unterschiede:
- In der Tat spielen Kinder in nicht-städtischen Gebieten im Durchschnitt 3 Stunden mehr pro Woche draußen (10,3 Stunden pro Woche) als das Durchschnittskind (7,2 Stunden pro Woche).
- 22% der Kinder in nicht-städtischen Gebieten spielen täglich draußen ohne einen Erwachsenen, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 13%.
- 45% der Kinder in nicht-städtischen Gebieten entscheiden selbst, ob sie draußen spielen wollen, im Vergleich zu 28% im Durchschnitt.
Außerdem empfinden Kinder ein anderes Sicherheitsgefühl, wenn sie in einem städtischen Gebiet leben.
- In sehr stark urbanisierten Gebieten halten 47% der Kinder ihren Spielplatz manchmal für gefährlich, während der nationale Durchschnitt bei 35% liegt.
- 14% der Kinder in sehr stark verstädterten Gebieten dürfen nicht ohne einen Erwachsenen draußen spielen, im Vergleich zu 7% im Durchschnitt.
- Eltern in stark verstädterten Gebieten empfinden das Spielen ihres Kindes im Freien eher als gefährlich: 1 von 9 Eltern gegenüber dem nationalen Durchschnitt von 1 von 17 Eltern.
Diese Zahlen zeigen, dass Kinder in ländlichen Gebieten mehr Freiheit zum Spielen haben. Sie spielen nicht nur mehr im Freien, sondern sie empfinden es auch als sicherer. Deshalb ist es wichtig, dass es weiterhin genügend sichere Spielplätze für Kinder gibt. Schließlich lebt die Mehrheit der Kinder ohnehin in städtischen Gebieten. Gerade dort ist es wichtig, dass sie sicher nach draußen gehen können.
Wir sehen, dass sich auch Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und BSOs zunehmend für Spiel und Bewegung von Kindern im Freien einsetzen. Das kann helfen, den Rückstand aufzuholen. Mehr dazu weiter unten.
Was können Schulen und BSOs tun?
In Kinderbetreuungseinrichtungen, BSO und Schulen ist bekannt, dass Spiel und Bewegung im Freien für die Entwicklung von Kindern unerlässlich sind. Daher übernehmen diese Einrichtungen oft eine aktive Rolle dabei. Es ist ein deutlicher Trend zu erkennen, bei dem sich Kinderbetreuungseinrichtungen bewusst für einen "natürlicheren" Ansatz entscheiden: Kinderbetreuungseinrichtungen, in denen die Kinder jeden Tag draußen sind, auch bei weniger gutem Wetter, und in denen das Erleben der Natur und das freie Spiel im Mittelpunkt stehen. Denken Sie an BSOs mit einem Wald als Hinterhof, einem eigenen Gemüsegarten oder Spielplätzen, die mit Baumstämmen, Sand, Wasser und losen Materialien anstelle von festen Spielgeräten dekoriert sind.
Auch die Bewegung erhält zunehmend strukturelle Aufmerksamkeit. Es sollte Raum zum Laufen, Klettern, Bauen und Entdecken geben. Diese Bewegung steht im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Sorgen über die zunehmende Bildschirmzeit, Reizüberflutung und Bewegungsarmut bei Kindern. Niederländische Kinder verbringen im Durchschnitt etwa 65 Stunden pro Monat in Kindergärten. Die Einrichtungen leisten also einen wichtigen Beitrag, wenn es um das Spielen im Freien oder Bewegung im Allgemeinen geht. In dieser Hinsicht ist es gut, dass dem mehr und mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Jede zusätzliche Stunde Spiel und Bewegung im Freien ist ein Gewinn.
Was macht Jindl?
Bei Jindl versuchen wir, Kinder und Erwachsene in Bewegung zu bringen. Das Spielen im Freien ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Und Spielzeug für draußen kann dabei helfen. Wir versuchen, die richtigen Produkte zu verwenden, um sicherzustellen, dass Kinder zu Hause spielen, aber auch in der Kinderbetreuung
Wir sind uns bewusst, dass zum Spielen im Freien nicht immer "Sachen" gehören. Verstecken, Fangen, ein Ballspiel oder andere Aktivitäten können fast immer durchgeführt werden. Dennoch sehen wir, dass Kinder, die zum Beispiel eine Matschküche, eine Wasserbahn oder ein Spielhaus haben, eher draußen spielen. Auch wenn keine anderen Kinder in der Nähe sind. So können wir dazu beitragen, das Spielen im Freien zu fördern. Unserer Meinung nach hilft jedes kleine bisschen.
Fazit
Das Spielen im Freien macht nicht nur Spaß, sondern ist für die gesunde Entwicklung von Kindern unerlässlich. Auch wenn es immer weniger offensichtlich scheint, zeigen die Zahlen, dass gerade jetzt besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist, um Kinder häufiger nach draußen zu bringen. Vor allem Kinder in städtischen Gebieten haben es aufgrund von weniger (sicherem) Spielraum schwerer und spielen daher seltener und weniger selbstständig draußen. Glücklicherweise wächst das Bewusstsein bei Schulen, Kindertagesstätten und BSOs, aktiv zu einer natürlicheren und anspruchsvolleren Spielumgebung beizutragen. Eltern können dies auch zu Hause mit spielerischen und einladenden Materialien unterstützen. Denn jeder zusätzliche Moment des Spiels im Freien macht Kinder körperlich gesünder, sozial geschickter und kreativer. Auf diese Weise legen wir gemeinsam den Grundstein für eine gesunde, glückliche und ausgeglichene nächste Generation.