Was sind die Leitlinien für sicheres Spielzeug?

Kinder lieben es zu spielen. Und sicheres Spielzeug ist wichtig. Aber woher wissen Sie, ob das Spielzeug, das Sie kaufen, den Sicherheitsanforderungen entspricht? Diese Frage beantworten wir in diesem Blog. Wir tauchen tiefer in die Welt der Spielzeugsicherheit ein und diskutieren, was sicheres Spielzeug erfüllen muss.

Hier nehmen wir die europäische Spielzeugrichtlinie (2009/48/EG) als Grundlage. Dazu gehören die CE-Kennzeichnung und die EN71-Richtlinie. Was das bedeutet, erfahren Sie, wenn Sie weiter lesen.

Was bedeutet die europäische Spielzeugrichtlinie (2009/48/EG)?

Die Grundlage für alle Richtlinien und Verordnungen rund um die Sicherheit von Spielzeug ist die europäische Spielzeugrichtlinie (2009/48/EG). Dabei handelt es sich um europäische Rechtsvorschriften, die die Sicherheit von Spielzeug auf dem europäischen Markt gewährleisten sollen.

Sie legt klare Sicherheits- und Qualitätsanforderungen fest, die Spielzeugprodukte erfüllen müssen, bevor sie in Verkehr gebracht werden. Nachfolgend sind einige wichtige Aspekte der europäischen Spielzeugrichtlinie aufgeführt.

1. Definition von Spielzeug: Was genau ist ein Spielzeug? Auch das ist in der europäischen Spielzeugrichtlinie verankert. Die Richtlinie definiert Spielzeug als Produkte, die zur Verwendung durch Kinder unter 14 Jahren konzipiert oder bestimmt sind. Dies schließt Produkte wie Sammlerstücke, Sportartikel und Videospiele von der Definition von Spielzeug aus.
2. Allgemeine Sicherheitsanforderungen: Die Richtlinie legt allgemeine Sicherheitsanforderungen fest, die Spielzeug erfüllen muss. Berücksichtigen Sie die Minimierung von Verletzungsrisiken, Hygiene und die Vermeidung schädlicher Chemikalien im Spielzeug. Holzspielzeug, auf dem man klettern kann, sollte zum Beispiel eine schöne runde Oberfläche haben.
3. Spezifische Sicherheitsanforderungen: Neben den allgemeinen Sicherheitsanforderungen enthält die Richtlinie auch spezifische Anforderungen an die physikalischen und mechanischen Eigenschaften, die Brandsicherheit, die elektrische Sicherheit und die chemischen Eigenschaften von Spielzeug. Dies bezieht sich auf die EN71-Normen für Spielzeugsicherheit. Auf diese EN71-Normen wird im Folgenden näher eingegangen.
4. Kennzeichnung und Warnhinweise: Spielzeug muss eine eindeutige Kennzeichnung aufweisen, die den Namen und die Anschrift des Herstellers oder Importeurs sowie eine Typen-, Chargen- oder Seriennummer enthält. Warnhinweise über das Alter, in dem das Spielzeug sicher verwendet werden kann, oder über mögliche Gefahren sollten ebenfalls auf dem Etikett stehen.
5. CE-Kennzeichnung: Die CE-Kennzeichnung ist der Beweis dafür, dass das Spielzeug der europäischen Spielzeugrichtlinie entspricht. Dieses Zeichen ist daher häufig auf Verpackungen und Produkten zu sehen. Über die CE-Kennzeichnung werden wir später mehr berichten.
6. Konformitätsbewertung: Konformitätsbewertung ist ein schwieriges Wort für den Prozess, mit dem überprüft wird, ob ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein System die festgelegten Normen, Anforderungen oder Spezifikationen erfüllt. Hersteller und Importeure müssen eine Konformitätsbewertung durchführen, um zu überprüfen, ob ihr Spielzeug die Anforderungen der Richtlinie erfüllt. Dies kann von internen Qualitätskontrollen bis hin zur Beauftragung externer Prüflabors reichen. Bei Jindl lassen wir zum Beispiel die Spielzeuge unserer eigenen Marke unter anderem von SGS testen.

Warum gibt es ein CE-Zeichen auf Spielzeug?

Die CE-Kennzeichnung ist für alle in Europa verkauften Spielzeugprodukte vorgeschrieben. Das Gütezeichen zeigt an, dass ein Produkt die gesetzlichen Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltanforderungen erfüllt. Das CE-Zeichen ist also der Beweis dafür, dass das Produkt geprüft und für den Verkauf in der Europäischen Union zugelassen wurde.

Sie können Ihre Produkte jedoch nicht einfach mit einem CE-Zeichen versehen. Dazu müssen Sie zunächst prüfen, ob Ihr Produkt alle Anforderungen der europäischen Spielzeugrichtlinie (2009/48/EG) erfüllt. Dies wird als Konformitätsbewertung bezeichnet. Bei Spielzeug gelten auch hier fast immer die EN71-Normen. Und das wiederum bedeutet, dass das Spielzeug von einer unabhängigen und zertifizierten Prüfstelle getestet werden muss. CE-gekennzeichnete Spielzeuge sind daher sicher zum Spielen.

Was bedeutet die Richtlinie EN-71 für sicheres Spielzeug?

In der europäischen Spielzeugrichtlinie finden Sie auch die EN71-Normen für Spielzeug. Dabei handelt es sich um eine Reihe von europäischen Normen, die speziell zur Gewährleistung der Sicherheit von Spielzeug entwickelt wurden.

In diesen Richtlinien, die vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) ausgearbeitet wurden, werden Anforderungen an die Gestaltung und Herstellung von Spielzeug festgelegt. Sie umfassen Aspekte wie mechanische und physikalische Eigenschaften, Entflammbarkeit, chemische Zusammensetzung und Alterswarnungen. Die Einhaltung der Norm EN71 ist für alle Spielzeughersteller und -importeure, die ihre Produkte auf dem europäischen Markt in Verkehr bringen wollen, obligatorisch.

Wir sind mit den Richtlinien EN71-1 bis EN71-8 vertraut. Nachfolgend wird jede dieser Arten kurz erläutert. Hier erhalten Sie einen vollständigen Überblick über die EN71-Richtlinien für Spielzeug.

EN71-1: Mechanische und physikalische Eigenschaften

Die EN71-1 befasst sich mit den mechanischen und physikalischen Eigenschaften von Spielzeug. Diese Norm enthält Anforderungen an die Konstruktion, Größe und Form von Spielzeug, damit Kinder beim Spielen nicht verletzt werden. Dazu gehören Aspekte wie scharfe Kanten, kleine Teile und die Stabilität des Spielzeugs.

EN71-2: Entflammbarkeit

EN71-2 bezieht sich auf die Entflammbarkeit von Spielzeug. Diese Norm enthält Anforderungen, die sicherstellen sollen, dass Spielzeug nicht leicht Feuer fängt oder einen Brand fördert. Dies ist besonders wichtig für Plüschtiere, Kleidung und Kostüme für Kinder.

EN71-3: Migration von bestimmten Elementen

Die EN71-3 befasst sich mit der Migration bestimmter gefährlicher Stoffe aus Spielzeug. Diese Norm legt Grenzwerte für den Gehalt an bestimmten Schwermetallen wie Blei und Quecksilber fest, die in Spielzeugmaterialien enthalten sein dürfen. Damit soll verhindert werden, dass Kinder durch ihr Spielzeug gefährlichen Stoffen ausgesetzt werden.
Unter Migration verstehen wir: die Möglichkeit, dass schädliche Stoffe freigesetzt werden und mit dem Körper in Kontakt kommen. Zum Beispiel durch Berühren, Verschlucken oder Einatmen.

EN71-4: Experimentierkästen für Chemie und verwandte Tätigkeiten

EN71-4 gilt für Experimentierkästen für die Chemie und verwandte Tätigkeiten. Diese Norm legt Anforderungen an die Chemikalien fest, die in solchen Kits enthalten sein dürfen, sowie an die Kennzeichnung und die Gebrauchsanweisung, um sicherzustellen, dass Kinder sicher mit den Kits experimentieren können. Das gilt zum Beispiel für Chemiebaukästen, mit denen Kinder Experimente durchführen können.

EN71-5: Chemisches Spielzeug (Sets), ausgenommen Experimentierkästen

EN71-5 gilt für chemisches(e) Spielzeug (Sets), das nicht für Versuchszwecke bestimmt ist. Nehmen wir zum Beispiel ein Bastelset. Diese Norm legt Anforderungen an die Chemikalien fest, die in solchen Sets verwendet werden dürfen, und enthält Leitlinien für die Kennzeichnung und Gebrauchsanweisung, um die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten.

EN71-6: Graphische Symbole für Alterswarnungen

Die EN71-6 befasst sich mit den grafischen Symbolen für Alterswarnungen auf Spielzeugverpackungen. Diese Norm legt fest, welche Symbole und Texte auf der Verpackung verwendet werden sollten, um anzuzeigen, für welche Altersgruppen das Spielzeug geeignet oder ungeeignet ist.

EN71-7: Fingermalfarben - Anforderungen und Prüfverfahren

Die EN71-7 gilt für Fingerfarben für Kinder. Diese Norm legt Anforderungen an die Zusammensetzung von Farben fest, z. B. die Begrenzung bestimmter gefährlicher Stoffe und die Festlegung von pH-Werten. Sie enthält auch Normen für die Kennzeichnung und Gebrauchsanweisung, damit Eltern und Betreuer wissen, wie sie Fingerfarben sicher verwenden und aufbewahren können.

EN71-8: Spielplatzgeräte für den Hausgebrauch

Die EN71-8 gilt für Spielplatzgeräte für den Hausgebrauch, wie Schaukeln, Rutschen und Klettergeräte. Diese Norm legt Anforderungen an die Konstruktion, Stabilität und Haltbarkeit von Spielzeug fest, um sicherzustellen, dass Kinder sicher damit spielen können. Außerdem enthält sie Normen für die Installation und Wartung von Spielplatzgeräten sowie Warnhinweise und Gebrauchsanweisungen, die vorhanden sein müssen.

Spielzeug, das mit dem CE-Zeichen versehen ist, muss gegebenenfalls den EN71-Richtlinien entsprechen.

Von wem kann Spielzeug getestet werden?

Spielzeug sollte von einem akkreditierten Prüflabor getestet werden. Diese Laboratorien müssen die Anforderungen der internationalen Norm ISO/IEC 17025 für Prüf- und Kalibrierlaboratorien erfüllen und auf die Prüfung von Spielzeug gemäß den Richtlinien EN71-1 bis EN71-8 spezialisiert sein. Die Testergebnisse werden vom Spielzeughersteller bewertet, und es wird eine Konformitätserklärung ausgestellt, bevor das Produkt in den Verkehr gebracht wird.

Bei Jindl nehmen wir häufig die Dienste von SGS in Anspruch. Dies ist eine unabhängige Prüfstelle, die alle Arten von Prüfungen durchführen kann. Es gibt jedoch mehrere zugelassene Stellen, die solche Tests durchführen können. 

Fallbeispiel: Klettergarten Jindl

Auf dem Markt gibt es viele Kletterdreiecke und Piklerdreiecke, die den Anforderungen nicht entsprechen. Bei Jindl achten wir darauf, dass Spielzeug, insbesondere Klettergeräte, allen Anforderungen gerecht werden. Ein tolles Praxisbeispiel dafür ist unser Kletterdreieck faltbar Jindl Premium. Dieser Klettergarten wurde ausgiebig getestet. Es erfüllt zum Beispiel die folgenden Leitlinien:

• EN71-1
• EN71-2
• EN71-3
• EN71-8

Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass das Produkt sicher ist, wenn Sie die Vorschriften einhalten. In diesem Fall wissen Sie also, dass die Ecken und Rundungen gut verarbeitet sind (71-1), damit sich Kinder nicht verletzen können. Außerdem ist das Material nicht leicht entflammbar (EN71-2) und es werden bei der Verwendung keine schädlichen Stoffe freigesetzt (71-3). Schließlich, und das ist der umfassendste Test, haben wir uns die Konstruktion und die Robustheit angesehen. Der EN71-8-Test prüft, ob das Klettergerüst stabil und belastbar ist. Und so ist es auch!

Sicherheit geht über alles!

Natürlich kommt es darauf an, wie man es handhabt, und ein Unfall kann immer passieren, aber das Gerät selbst ist sicher. Und das ist nicht nur für den Nutzer ein schönes Gefühl, sondern auch für uns als Anbieter.

Sicheres Spielzeug: Schlussfolgerung

Sicheres Spielzeug ist wichtig. Das ist klar. Die europäische Spielzeugrichtlinie (2009/48/EG) ist die Grundlage für alle Sicherheitsvorschriften für Spielzeug in Europa. Die CE-Kennzeichnung und die EN71-Richtlinie sind die wichtigsten Elemente dieser Richtlinie.
Das CE-Zeichen auf Spielzeug zeigt an, dass das Produkt den gesetzlichen Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltanforderungen entspricht. Die EN71-Normen wurden speziell zur Gewährleistung der Sicherheit von Spielzeug entwickelt und umfassen Aspekte wie mechanische und physikalische Eigenschaften, Entflammbarkeit, chemische Zusammensetzung und Alterswarnungen.

Bei der Auswahl von Spielzeug ist es wichtig, darauf zu achten, dass es der europäischen Spielzeugrichtlinie und den EN71-Richtlinien entspricht. Wenn Eltern und Betreuer Spielzeug mit dem CE-Zeichen kaufen, können sie sicher sein, dass ihre Kinder sicher damit spielen können. Hersteller und Verkäufer, wie z. B. Jindl, müssen sicherstellen, dass ihre Produkte allen relevanten Richtlinien und Normen entsprechen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern zu gewährleisten.